Postheroisches Management
Postheroisch heißt, Sie schaffen die große Geste ab. Das kann bedeuten, Sie lösen sich von der Heldenrolle und finden den Menschen hinter der Maske. Sie gehen einen Schritt auf sich zu und damit zugleich einen auf die Anderen. Sie merken: Irritation ist Pflicht, wirkt erhellend und kann aus unseligen Sackgassen attraktive Kreuzungen machen. Sie entscheiden.
Was verstehe ich darunter?
Zuallererst ein Management, das mit sich und zugleich mit anderen in Verbindung ist: Das steckt hinter dem Begriff „postheroisch“. Denn im Gegensatz zum Helden, der allen anderen voran stürmt, ist der postheroische Manager ganz wach, im Kontakt mit Mitarbeitern, Peers, Stakeholdern. Im Kontakt mit sich selbst.
Er ist möglicherweise schneller als die anderen, weil er im Risiko sofort die Chance sehen kann, im Konflikt schon die neue Option erkennt, aber diese Schnelligkeit koppelt ihn gerade nicht von den anderen ab: Im Gegenteil, er hört bei Konflikten zu und fühlt mit, kann dann im nächsten Schritt seine Erkenntnisse kommunizieren und damit sein Umfeld mitnehmen – er führt aus der Mitte heraus. Er führt aus der eigenen Mitte, aber auch aus der Mitte seines Teams, seines Unternehmens.
Ein ganz anderes Szenario liefert das Heldenbild: Dem einen Helden folgen meist tausend Funktionierer – Menschen also, die keine eigene Idee haben von dem, was zu tun ist, die nicht selbst denken können, müssen oder wollen, die keine starken eigenen Handlungsimpulse spüren. Das aber passt heute nicht mehr so recht in unsere Wirtschaft, in unsere Welt: Tausende, die blind folgen, sind tausend Mitarbeiter, die ihr eigenes Potenzial nicht zeigen, nicht leben, nicht einbringen. Unternehmen sind abhängig von der Kreativität und Produktivität der Menschen, die in ihnen arbeiten.
Genereller formuliert: das postheroische Management steht für eine Haltung von Wertschätzung und Würde, ohne dabei wirtschaftliche Ideen und deren erfolgreiche Umsetzung aus dem Blick zu verlieren.
Mehr dazu im Buch „Die Zeit der Helden ist vorbei“
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