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Dem Umbau fehlt der Zauber

November 2013

Unsere Gesellschaft ist nicht länger mit den alten Mitteln nach vorne zu bringen. Weder Wettbewerb (sprich: Fouls sind o.k.) noch Marketing (sprich: Verpackung ist wichtiger als Inhalt) noch Allokierung von Macht (sprich: Wer die Macht hat, kann sich alles erlauben) führen zu irgendwelchen sinnvollen Ergebnissen.

Bestes Beispiel liefern die Koalitionsverhandlungen in diesen Wochen: Hier wird ganz nach alter Manier politisiert, als hätten wir nichts gelernt. Wir erleben niemanden, der priorisiert, keinen, der den Rahmen definiert, und es gibt auch keine gemeinsamen Ziele der Koalitionspartner. Brauchen wir noch mehr Bankrotterklärungen eines herunter gewirtschafteten Systems als die, die uns täglich von den Medien mit verhaltenem Zynismus präsentiert werden? Sind wir wirklich so unverständig, dass uns ständig alles versprochen werden muss, damit wir bei der Stange bleiben oder kann eine Regierung es uns zumuten, Prioritäten zu setzen?

Ich jedenfalls bin es müde, diesen auf allen Ebenen, sogar symbolisch mit riesigen Tischrunden völlig überdimensionierten Gesprächen weiter zu folgen. Beim Anblick der Szenen in den Nachrichten wünsche ich mir eine Poetin, eine etwa wie Meret Oppenheim: Eine Frau, die wusste, dass Gesellschaft verzaubert werden muss, wenn sie nicht an sich selbst zugrunde gehen soll.

Ein Zauber liegt in Einfachheit, wie sie Angela Merkel uns in ihren Dialogen bietet. Schade, dass sie keine Führung übernimmt! Sie lässt die anderen säbeln und greift nur dann ein, wenn sie ihre Macht erhalten muss – nicht, wenn Führung dran ist. Leider ist auch das nicht hilfreich für den Umbau.


 

Statuskrankheit

Dezember 2012

Wenn ich das Objekt
hab, dann hat das Objekt mich.
Ich hab statt ich bin.

 

Medien

November 2012

„Schaf frisst Wolf! Das wäre mal ne Nachricht.“ Das Schaf feixt.
Der Wolf tritt einen Schritt zurück. Heutzutage weiß man nie.

Eine Haltung und die Imperative der Kybernetik:

Oktober 2012

1. Imperativ: Handle, so wirst Du erkennen.
2. Imperativ: Handle stets so, dass sich die Zahl Deiner Möglichkeiten vergrößert.
(Heinz von Foerster)

 

Technologiegläubigkeit

Oktober 2012

„Ich bin total akribisch mit Zahlen!“ Der Wolf betrachtet das Schaf.
„Ich akzeptiere nur Daten aus dem System.“
Das Schaf schaut hoch: „Und wer macht die Eingaben?“