…als Erweiterung zu „EINheimisch“ sein habe ich als neues Wort dazugelernt. So könnte sie sich also anhören, die Befreiung des Begriffs Heimat von seiner hohen ideologischen Aufladung zwischen Natur-Kitsch und Nationalgedöns. Die individuelle Heimat als beständiger, fester Ort der Sicherheit stellt heute eher die Ausnahme dar.
Die meisten von uns sind mehrheimisch, mehrfach umgezogen und leben nicht mehr in ihrem Geburtsort. Auch wenn diese Umzüge meistens im vertrauten Sprachraum stattfinden, so weiß doch jede:r Rheinländer:in um die Mühen, sich etwa in Schwaben oder in Berlin wohlzufühlen, sich mit einem passenden Umfeld zu vernetzen und sein Leben dort auf eine Weise zu organisieren, dass es tatsächlich im neuen Umfeld stattfindet.
Beheimatet sein ist kein Zustand, es ist ein Prozess persönlicher Aneignung, für Erfahrungen in neuen Abhängigkeiten – ein Prozess, der mal leicht und mal mühsam gelingt. Als Startpunkt könnte der Ort gelten, von dem wir unsere ersten Erinnerungen haben. Aus eigenem Erleben wissen wir: Diese Erinnerungen verklären nur zu gern Kindheit und Jugend zu rosaroten Zeiten, Unangenehmes bleibt verdrängt.
Woher kommt es, dass Heimat eher in konservativen Kreisen benutzt wird, um Stabilität und Zuverlässigkeit zu suggerieren? Mir ist das nicht ganz klar. Was ich aber weiß: Neue Wörter braucht das Land! Lassen Sie uns unser Repertoire erweitern und uns Begriffe zulegen, die unsere möglichen Entwicklungen konstruktiv beschreiben. So machen wir uns frei von alten Kontexten und können auch in unserer Sprache aufrichtig und verständlich bleiben.
Das eigene Repertoire durchforsten, lichten und erweitern - das unterstützt und erweitert Ihren Prozess der kommunikativen Stärke. Mit meiner langjährigen Erfahrung als Coach und Sparringspartnerin, meiner Sprachkraft und meiner klaren Haltung bin ich gern an Ihrer Seite in diesen dynamischen Zeiten.
Ich freue mich, von Ihnen zu lesen und zu hören: Lassen Sie uns zuversichtlich nach vorne schauen!
Mit herzlichem Gruß
Ihre