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RisikoBRIEFing 2/2023

 

Postheroisch…

… steht wörtlich für das, was „nach“ dem Heldenhaften kommt – anders gesagt: Es geht um die Überwindung des Heldentums. Zu Beginn der 10er Jahre machte das postheroische Management Karriere; ich habe 2005 dazu ein Buch herausgebracht und es scheint heute, 18 Jahre später und in Zeiten des Krieges, wieder einmal gut, genau hinzuschauen.

Ich fand damals als noch junge Executive Coach die postheroische Idee vor allem deshalb ansprechend, weil eine neue Generation von Top-Managern antrat und mit ihnen ein stärker auf Kommunikation, auf Aushandeln, auf Augenhöhe setzendes Führungsverhalten. Diese (damals vor allem) Männer waren fähig, Teams zu formen und das ohne Pathos, ohne Dünkel, ohne Command and Control. Selbstorganisation und partizipative Führung wurden salonfähig und kamen im Unternehmensalltag an. Soviel zu meiner ersten Einschätzung.

Diese Manager hatten nach meiner Vermutung Partnerinnen mit exzellenten Ausbildungen wie sie selbst und waren entsprechend an Neugestaltungen alter Rollenbilder interessiert. Da war ich – so erlebe ich es heute – zu optimistisch. Auch eine andere Nebenwirkung hatte ich nicht auf dem Radar: Die Idee, dass postheroisches Management den Kampf nicht braucht und explizit Opfer ausschließt. Wie ist das im Heldentum?

Der Held steht auf einem Podest, auf das ihn andere setzen und er sich setzen lässt. Aus den verschiedensten Gründen: Weil er das tut, was andere nicht tun – das Land vor den Mächten der Finsternis retten, für die eigene Nation und die eigene Kultur einstehen. Wer auf dem Podest steht, den können wir zwar bewundern, kommen aber nur schwer mit ihm in Kontakt. Die Konsequenz: Der Held gerät in Isolation, auch wenn er offenbar bereit ist, sich selbst für eine größere Sache zu opfern.

Zum postheroischen Verhalten gehört das sich opfern gerade nicht. Es geht eben nicht um Sieg oder „Fertigwerden“, sondern ganz im Gegenteil um Überwindung der Polarität von Sieg und Niederlage, es geht um einen gestalteten Prozess, um „Weitermachen können“, um Leben schlechthin. Kriege haben in diesem Denken keinen Raum. Wollen wir das nicht alle? In den Kinos zeigt sich jedoch eine andere Realität.

Blockbuster, das sind vor allem geliebte Heldengeschichten. Braucht unsere Gesellschaft also doch Helden? Oder ist sie einfach nur weiterhin auf der Suche nach Lösungsmöglichkeiten für Krisen und Konflikte, die sie bislang nicht findet? Könnte es alternativ sein, dass in Zeiten höchster alltäglicher Komplexität, ja, Verwirrtheit, es für jeden einzelnen nahezu an ein Wunder grenzt, den eigenen Alltag zu bewältigen?

Was haben Heldenträume in unserer Transformationszeit zu suchen? Das Bild vom Helden, das uns selbst weiterhin klein hält, schreit geradezu danach, neue und auf Entwicklung gerichtete Geschichten zu erzählen. Genaues Hinsehen statt fabulierter Überhöhung, klare Sprache statt medial konsumierter Erlösung – das sind die erforderlichen neuen Narrative.

In Zeiten der allseits ausgerufenen Transformation bin ich gern an Ihrer Seite, um neue Blickwinkel und Perspektiven zu entwickeln und die Widersprüche des Alltags mit Klarheit und tiefer Akzeptanz in ihr Leben zu bringen. Vertrauen Sie auf mein langjähriges Erfahrungswissen im Kontext von Wirtschaft und Wertschätzung für den Einzelnen.

Mit herzlichem Gruß

Ihre

Alle Bilder im Folgenden aus der Serie Laniakea, 2023, je 120 x 74 cm, Interferenzacryl auf Papier.

MEIN WIRKSAMES ANGEBOT ALS EXECUTIVE COACH

Seit fast 25 Jahren arbeite ich mittlerweile als Executive Coach und begleite Unternehmer*innen und Führungskräfte, die machtvoll Menschen und Prozesse in Bewegung bringen. Profitieren auch Sie von meinen reichhaltigen Erfahrungen auf dem Feld von Selbst- und Beziehungskompetenz in der Wirtschaft!

Sie dürfen sicher sein, dass Sie weder mit Rezepten noch mit Tipps und Tricks „bei Laune“ gehalten werden – im Gegenteil: Es geht mir in Coaching und Sparring um zutiefst individuelle, dialogische Qualität. Der einzigartige Mensch, der Sie sind, hat ein Recht auf einen verstehenden Blick und eine passende Tiefenbohrung.

Lesen Sie mehr über meine Haltung und meinen Hintergrund auf meiner Website www.witzer.de. Konkrete Informationen zu Coachings, Onboardings und anderen Angeboten erhalten Sie hier: Executive Coaching

…UND SO SIEHT ES BEI DER MALERIN AUS...

Die Kunstmessen sind zurück: Sie finden meine Bilder vom 24.-26.  März auf der ArtMUC in München und vom 20.-24. April auf der Discovery Art Fair in Köln. Platz für Kunst ist auch auf dem Gallery Weekend in Berlin, das vom 28.-30. April die ganze Stadt bewegt und auch in eine Ausstellung in mein Atelier ruft.

Im Showroom in der Mommsenstr. 26 in Charlottenburg hängt stets ein Querschnitt von großen Formaten und kleineren Zuschneidungen; beide bringen Pracht und Farbe an die Wände (m)einer typischen Berliner Altbauwohnung. Wenn Sie für einen Event oder eine private Veranstaltung eine ganz persönliche Führung für sich und Ihre Freunde wünschen, dann sprechen Sie mich bitte gern an. Werden Sie vom „Betrachter“ zum „Liebhaber“ und lassen Sie sich betören von Großzügigkeit, Handschrift und Innovationsfreude!

Den Kunst-Newsletter abonnieren Sie bitte hier: www.witzerland.de/art-letter

DIE online-LEADERSHIP-AKADEMIE

Sie können andere führen – und wie steht es mit Ihnen selbst? Wie führen Sie sich? Was sind Ihre persönlichen Strategien, um mit Ärger oder Wut umzugehen? Anders gefragt: Was wissen Sie von sich? Damit meine ich das, was Sie aus dem gelernt haben, was Ihnen in Ihrem Leben begegnet, zugestoßen und geschehen ist. Wenn Sie dieses Erleben in Bezug zu sich selbst bringen, dann sammeln Sie tiefe Kenntnisse über sich.

In Kurs 1 der Leadership-Akademie werden Sie genau dazu aufgefordert: Reflektieren Sie! Kommen Sie von Vorwürfen und Erstaunen zu radikaler Einsicht und Offenheit für neues Verständnis. Dieser Einstieg verändert alles: Sie verstehen, dass Sie es sind, in dessen Augen sich Dinge gut, schlecht oder noch anders entwickeln. Übernehmen Sie den Driver Seat Ihres Lebens, statt alte Glaubenssätze oder Kindheitskonzepte ans Lenkrad zu lassen.

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