… aus Erregung und Befürchtung hält Politik und Medien derzeit in Atem. Das ständige Oszillieren zwischen diesen beiden Polen führt zu genau dem, was wir im Alltag erleben: Es geht um Skandalisierung statt um Dialog, und der Feind steht sofort für den weiteren Medienkrieg zur Verfügung.
Die Folge: Eine tiefgreifende Destabilisierung unserer Gesellschaft und unserer Demokratie. Wie können wir lernen, damit konstruktiv umzugehen? Die Wahrnehmung von Polarisierung ist die Voraussetzung zu ihrer Überwindung. Entsprechend wäre es Aufgabe moderner Politiker*innen, sehr deutlich klarzumachen, dass Politik immer und nur auf Vermittlung abzielen kann, auf Dialog baut und also Werkzeug für Kommunikation ist. Eine solche Politik moderiert Konflikte, hält komplexe Situationen aus und muss nebenbei für Machterhalt sorgen.
Wer nur die Wütenden und Lauten zu Wort kommen lässt, verschärft die Polarisierung. Wie könnte stattdessen Depolarisierung gelebt werden? Sie erfordert eine neue Ebene der Demokratie, auf der Bürger*innen gehört und ermutigt werden. Auf welche Weise auch immer: Beispielsweise in flächendeckenden Townhalls zu allen gesellschaftlichen Themen, wie es Irland seit 2009 vormacht, als das Land während der Finanzkrise in eine Gesellschaftskrise schlitterte. So wurde aus einer schweigenden eine ausdrucksstarke Mehrheit.
Den Fokus auf die Demokratie neu ausgerichtet hat auch eine stadtübergreifende Initiative in Freiberg in Sachsen. Dort stellte man fest, dass nur 2% der Bürger demokratiefeindlich demonstrieren, alle anderen schätzen ihre Heimatstadt. Die Medien suggerierten einen ganz anderen Hype. Hier wurde die Demokratie aus der Sackgasse geholt.
Auch Ihr Potenzial ist größer als Sie denken und wartet auf Ihre Aktivierung. Vielleicht reicht es, den Fokus auf das Gelingen zu setzen; manchmal sind andere Interventionen sinnvoll. Für qualitative Impulse und eine entscheidungsrelevante Begleitung stehe ich Ihnen gern zur Verfügung.
Bleiben Sie zuversichtlich!
Ihre