Wie enge Beziehungen gelingen
Juli 2014
Wie Bindung gesund ist und gelingen kann, das zeigt die Polyvagal-Theorie von Prof. Stephan W. Porges. Bei ihm geht es um Emotionen, Bindung und Kommunikation sowie um die feinen Prozesse, wie genau all das entsteht. Mein erstes Learning: Sensationell – der Beziehungs-Code!
Porges geht davon aus, dass es eine sinnvolle und damit auch erfolgreiche Abfolge gibt, um vom Kennenlernen zur Bindung zu kommen. Und zwar heißt das: Wir beginnen ein soziales Engagement, wenn wir uns mit jemandem sicher fühlen (1), verlassen uns dann in dieser Bekanntschaft auf unsere Wahrnehmungen (2), üben des weiteren, wie sich Nähe und Distanz anfühlen (3) – und genau dann können wir uns binden (4).
Viele von uns aber machen es genau anders herum: Sie lassen sich erst ein (4), erleben dann, dass sie sich nicht sicher fühlen (1) in der Beziehung, dass Nähe nicht geht oder Distanz nicht möglich ist (3) und oft genug auch, dass sie ihren Wahrnehmungen nicht trauen können (2). Sprich: Sie haben sich mit jemandem eingelassen, der süchtig ist oder die Unwahrheit sagt oder in Illusionen lebt – oder mit jemandem, der nicht mich meint, sondern mein Geld, meinen Status, mein Image. Danke, Stephan Porges!