New York und die digitale Zukunft
September 2013
New York und die digitale Zukunft – unvermittelt mehr Beziehung.
Bei einer Verlegerreise nach New York in der letzten Woche die Erkenntnis: Poesie ist wesentlicher als Politik. Zentraler Unterschied: Poesie berührt.
Politik, das war Bundestagswahl, gähnende Langeweile, uninspiriert, lebensfern. Journalismus von der gleichen Art, zum Abdanken schlecht.
Und plötzlich, auf der Jagd nach den Zukunftsstrategien im Netz, schlich sich Poesie ein. Ganz konkret erlebt in einem der verschiedenen Verlage: das war etwa der Geruch des frisch gedruckten Buches, Poesie in Inhalt wie in Form eines Gedichtbandes auf hunderten von Seiten in einer schlichten Kiste, aber auch Poesie in den Geschichten von Verleger und Verlegerin. Hier gab es keine Polarität, kein Marketing, keine Werbung. Hier atmete alles Balance, Austausch. Es gab einen Raum zwischen uns allen, der war leicht und still, wohltuend still, minutenlang fast heilig im Ernst und dabei doch ganz alltäglich. Kein Priester, kein Dogma, nur Fragen, echtes Interesse.
Das eine berührt, das andere scheint unvermeidbar. Wie könnte Politik von Poesie lernen?